- Monet
- Monet[mɔ'nɛ], Claude, französischer Maler, * Paris 14. 11. 1840, ✝ Giverny (Département Eure) 6. 12. 1926; begann als Karikaturist. 1856 begegnete er E. Boudin, der ihn zur Freilichtmalerei anregte. 1861-62 leistete er Militärdienst in Algerien, wo ihn Licht und Farben des Südens faszinierten. Nach seiner Rückkehr freundete er sich in Le Havre mit J. B. Jongkind an. Für einige Zeit besuchte er das Atelier des akademischen Malers C. Gleyre, setzte aber bald mit Gleichgesinnten (A. Renoir, A. Sisley, F. Bazille) seine Landschaftsstudien im Wald von Fontainebleau fort. 1870 beeindruckten ihn in London die Bilder J. Constables und W. Turners (v. a. dessen Darstellungen von Nebelmotiven). Sein 1872 in Argenteuil gemaltes Bild »Impression, soleil levant« (Paris, Musée Marmottan) wurde namengebend für ihn und die Gruppe junger Pleinairisten, mit denen er gemeinsam 1874 in Paris ausstellte: Ein Kritiker bezeichnete sie ironisch als »Impressionisten«. 1883 zog Monet nach Giverny, wo er einen Seerosenteich anlegte, der ab 1899 zum Hauptmotiv seiner Bilder wurde.Monet konzentrierte sich in seinen Werken auf die Wahrnehmung der farbigen Erscheinungen in der Natur und ihrer Veränderungen im Licht. Er bediente sich der Technik des kurzen Pinselstrichs, die es ihm ermöglichte, mit unvermittelt nebeneinander gesetzten ungebrochenen Farben das flüchtige Spiel des Lichts wiederzugeben. Die Form der Gegenstände trat demgegenüber zurück. Bestrebt, die farbwandelnden Lichtwirkungen einzufangen, malte er in seinen Serienbildern dasselbe Motiv (z. B. Bahnhof Saint-Lazare in Paris, 1876-77; Heuschober, 1889-93; Pappeln, 1890; Kathedrale von Rouen, 1892-94) zu verschiedenen Tageszeiten. Im Spätwerk (Themselandschaften, Veduten von Venedig, Seerosenbilder) löste er das Dingliche immer mehr auf zugunsten der alles erfassenden Lichtbewegung.Weitere Werke: Frühstück im Freien (1865-66; Mittelstück und linker Teil in Paris, Musée d'Orsay); Regatta in Argenteuil (1872; ebenda); Das Mohnfeld (1873; ebenda); Das Atelierboot von Monet (1874; Otterlo, Rijksmuseum Kröller-Müller); Die Brücke von Argenteuil (1874; Paris, Musée d'Orsay); Die rue Montorgueil, Fest des 30. Juni 1878 (1878; ebenda); Felder im Frühling (1887; Stuttgart, Staatsgalerie).M., bearb. v. M. Hoog (a. d. Frz., Paris 1985);B. Küster: C. M. (1987);W. C. Seitz: C. M. (a. d. Engl., 1988);S. Fourny-Dargère: M. (a. d. Frz., 1993);D. Wildenstein: C. M. Catalogue raisonné 4 Bde. (1996);
Universal-Lexikon. 2012.